Hormone im Sport

Hormone im Sport

Geschrieben von Wolfgang Hans Albrecht

Ich bin mir sicher, das Leben der meisten Menschen wäre voller Lebensfreude, wenn sie ihr volles Potential kennen und ausschöpfen könnten“. Meine Mission ist es, die Menschen zu unterstützen, ihre eigenen und verborgenen Potentiale zu entdecken, indem sie erkennen, wer sie sind, wohin sie wollen und was sie brauchen.

20. Januar 2021

Med

Sport und Lifestyle als Reaktion auf Stress

Heute gehört es zum guten Ton, Sport zu betreiben. Was für einen Leistungssportler zum Tagesalltag seines Jobs gehört, wird für viele zur gefährlichen Nebensache.

Nach dem Job oder nach einem Streit auf den Tennis- oder Golfplatz zu gehen oder beim biken oder joggen die Wut abzubauen kann sehr gefährlich werden. Immer mehr Menschen strömen in die Fitnesscenter um ihren Körper zu stählen. Ein gepflegtes und vitales Äußeres gehört heutzutage zum guten Image. Ein durchtrainierter Körper gilt als Synonym für Erfolg und Flexibilität.

Doch hinter den Kulissen, sprich im Körper oder hinter der Fassade dieses, zeigt sich sehr oft ein völlig anderes Bild. Dort kämpft der Stoffwechsel mit allen möglichen Mitteln, die Energieversorgung aufrecht zu erhalten und spiegelt so die innerliche Situation der äußeren Fassade. Hinter diesem Image des perfekten Lebens wird versucht, die Rolle einer heilen Welt von Familie, Partnerschaft oder „ich/wir sind wer“ zu inszenieren. Das Hormonsystem als wichtiges Steuerinstrument unserer Gefühle wird in dieser Situation total unterschätzt.

Hormone, der Stoff aus dem die Leistung kommt?

Dabei handelt es sich um ein Thema, das Stoff für ein ganzes Wochenendseminar beinhaltet. Dabei spreche ich wohlgemerkt nicht von Doping.

Hier ein Beispiel aus der Praxis:

Ein Motorradrennfahrer aus Deutschland meldet sich bei uns mit dem Symptom Energiemangel. Er verspürt seit Monaten ein Nachlassen seiner Leistungsfähigkeit. Das zeigt sich insbesondere bei Trainingseinheiten (sowohl auf der Rennstrecke als auch in der Trainingskammer) nach denen er immer mehr Zeit zur Regeneration benötigt.

BESA wurde ihm aus Sportkreisen empfohlen. Er ist verzweifelt, war in der Vergangenheit bei vielen Ärzten doch niemand konnte ihm weiterhelfen. Er hat gerade einen Werksvertrag bei einem bekannten Motorrad- Rennstall erhalten und hat Angst Leistungsmäßig zu versagen. Er fühlt sich schwach und energielos.

Bis zu seinem Engagement bei diesem Werksteam stand er ständig unter Druck. Geldsorgen, sportlicher Leistungsdruck und Belastungen in der Partnerschaft sowie der Druck gegenüber seinen eigenen Erwartungen (Wertedenken) belasteten ihn schwer.

Es war schwer zu verstehen für ihn, dass sich diese Faktoren das so negativ auf seinen Körper auswirken sollten? Er war der Meinung, sich gut zu ernähren, im Training am letzten Wissensstand zu sein und gut zu regenerieren. Brav hielt er sich immer an die Vorgaben seiner Trainer. Abgesehen davon meinte der behandelnde Arzt, dass er einen exorbitant hohen Testosteronspiegel hat, „also an den Hormonen könne es ja nicht liegen“, meinte er. Eine fatale Fehentscheidung wie sich schon nach der ersten bioenergetischen Systemanalyse –  BESA herausstellte.

Nach genauer Analyse durch die bioenergetische Systemanalyse konnten wir starke degenerative Prozesse in seinem Muskelstoffwechsel testen. Sein Ruhepuls war erhöht und die Sauerstoffsättigung abgeschwächt. Ein eindeutiges Zeichen für Überbelastung.

Unser Sportler war am besten Weg in ein sogenanntes Burn-out, eines sich Ausbrennens.

Sicherheitshalber führten wir über BESA auch noch einen Hormonstatus durch der folgendes ergab:

  • stark erhöhte Testosteronwerte
  • sehr tiefe Progesteronwerte
  • tiefe Estriol und Estradiolwerte
  • erhöhtes DHEA (Hinweis für Entzündungen)

Weitere Bluttests im Blutserum ergaben erhöhte Cholesterinwerte und erhöhte Leberwerte.

Wenn der Motor kein Öl mehr bekommt?

Kurz zusammengefasst kann gesagt werden, dass der Dauerstress des Sportlers (sportlicher Druck es schaffen zu müssen) im Nebenjob (um finanziell über Wasser zu bleiben, den Anschluss nicht zu verlieren, zu entsprechen, dazuzugehören usw.) in der Partnerschaft mit der Freundin (weil einfach sein muss was nicht sein kann) seine Nebennieren stark überforderten.

Das sympathische Nervensystem (das ist jenes System, das unseren Körper auf Belastungen und Anforderungen wie Stress oder Gefahr reagieren lässt) hat auf Grund der hohen Stressanforderung die Oberhandhand behalten und zuerst das Cortisol (Stresshormon, das dem Körper energiereiche Verbindungen zur Verfügung stellt) und in weiterer Folge das Progesteron (Mutterhormon, das unter anderem Schwankungen im Bereich der Stresshormone ausgleichen kann) in den Nebennieren abgebaut. Auf Grund der muskulären Überbelastung kam es zu Entzündungen bestimmter Gelenke. Die erhöhten Cholesterinwerte sind das Ergebnis des sehr schnellen und starken Hormonabbaus. Die erhöhten Leberwerte deuteten auf starke oxidative Prozesse an den Zellwänden hin, was die Entgiftungsmöglichkeiten der Leber einfach überforderte.

Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie es möglich ist, ähnlich eines Rally Fahrers gleichzeitig mit einem Fuß am Gaspedal zu stehen und gleichzeitig mit dem anderen zu bremsen. Als Dauerzustand hält das nicht einmal das beste Fahrzeug aus, geschweige denn der Mensch.  So könnte man auch sagen, dass die Maschine ohne Schmiermittel kurz vor einem Kolbenreiber stand.

Hormone aufbauen durch Sport als Ausgleich

Sport ist eine wunderbare Sache, um einen regenerativen Ausgleich zur Hektik im Job und Alltag herzustellen. Sport wird in seinen Möglichkeiten total unterschätzt, im Besonderen die Wirkung von gesunder Bewegung auf unser Gesundheitssystem. Hormone in Balance bedeuten, ein Leben in Balance, mit sich und seiner Umwelt in Harmonie. Ausgleich bedeutet Aktivität und Regeneration, der Motor des Lebens, eines erfolgreichen und gesunden Lebens. Es ist die Wechselwirkung auf die es ankommt.

Sport mit „Leidenschaft“ am Limit zu betreiben kann viel an Erfahrungen bringen. Doch erst die Kombination mit der Regeneration führt zur Weisheit. Sport steht im direkten Einfluss auf unser Stoffwechselsystem und somit in direkter Verbindung mit unseren Hormonen. Für eine optimale Leistungsentfaltung spielt nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, das männliche Hormon Testosteron die Hauptrolle, (von dem auch Frauen genügend haben) sondern die Kombination aus allen. Sport richtig angewandt führt zum Ausgleich von Körper und Psyche (Zusammenspiel von Verstand und Unterbewusstsein)

Sport kann ein wahrer Jungbrunnen sein und dank eines ausgewogenen Hormonsystems Kraft und Vitalität bis in hohe Alter garantieren.

Fazit:

Unser Hormonsystem ist ein relativ diffiziles Konstrukt, das sehr sensibel auf unseren Stoffwechsel reagiert. Dieser wiederum ist Ausdruck unserer Gedanken, unsres Lebensplanes. So soll es auch sein, denn dieses System stellt die Voraussetzung her, den hohen Anforderungen einer modernen Lebenswiese wie wir sie heute in den Zivilisationsländern durchleben, gerecht zu werden. Das langfristige Produzieren von Gedanken, die Druck erzeugen, überlasten auf Dauer die organischen Regelkreise und führen zur Frustration. Mehrfachbelastungen wie sie heute an den Tag gelegt werden, belasten unser Körpersystem nachhaltig und können zu mannigfaltigen Symptomen führen. Es gehört zum guten Ton, nach einen anstrengenden Berufstag auch im Sport seinen Mann/Frau zu stellen. Dabei stehen oft Themen wie „mithalten können“ oder „abschalten können durch Überforderung des Gehirns“ im Vordergrund. Sehr oft treffen wir Menschen beim Radfahren oder laufen in der Natur mit „Hardrock Musik“ in den Ohren. Ein völlig skurriles Bild wenn man es genau betrachtet.

Von einem Stresslevel raus und rein in den nächsten. Dazu kommt dann neben dem Job noch die Herausforderung des Lebens wie Familie, Partnerschaft oder Geld.

Mit BESA ist es möglich, die Störungen dieser Regelkreise zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Durch den Ansatz von BESA wäre es sogar möglich, psychiatrische Anstalten, die wie Pilze aus dem Boden wachsen bzw. einen diesbezüglichen Facharztmangel in diesem Bereich entgegenzuwirken.

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